QGIS bei Fischer Ingenieure AG
Branche: Maschinenbau, Baugewerbe und andere IndustrieBei „Fischer Ingenieure AG“ wurde im Jahr 2012 QGIS (unter Windows XP) eingeführt. Die Entscheidung pro QGIS wurde durch die Tatsache, dass es sich dabei um ein OSS-Produkt mit guter Dokumentation handelt, beeinflusst. Hauptgründe für die Einführung von QGIS war einerseits der Ersatz von ArcView 3 unter Zugzwang, da dieses nicht weiter unterstützt wurde und Ärger mit Lizenzprodukten. Andererseits war es eine gute Möglichkeit zur Einflussnahme bei QGIS und es existierte auch eine gute und aktive Internet-Community. Nach der Einführungsphase wurden laufend Projektanpassungen (Berücksichtigung von spezifischen Anwender-Bedürfnissen) vorgenommen.
Zentrale Herausforderungen waren dabei das Einbinden/Erlernen von PostgreSQL als Datenbank, sowie die interne Organisation. Seit 2016 wird QGIS 2.16 produktiv eingesetzt. Durch einen externen Entwickler der Organisation OpenGIS wird zurzeit ein ergänzendes Plugin (qgep) entwickelt. Das Tool ermöglicht unter anderem die Netzverfolgung sowie das Erstellen von Längenprofilen.
Problemstellung:
Die Stadt Arbon ist Teil des Abwasserverbandes Morgental mit acht beteiligten Gemeinden. Das generelle Kanalisationsprojekt (GKP) Arbon stammt aus dem Jahre 1982 und muss saniert werden. 1998 bekam die Ingenieurgemeinschaft Wälli/Fischer einen Auftrag zur Erarbeitung des GEP Arbon im erweiterten Ingenieurpool[1]; jetzt steht eine Überarbeitung bevor.
Zielsetzung:
Unterstützung der üblichen Projektierungsarbeiten zur Erarbeitung des GEP Arbon durch Sammlung von Daten mittels Verbindung zu Datenschnittstellen mit INTERLIS in die QGIS-Datenbank, welche den bedarfsgerechten betrieblichen und baulichen Unterhalt um den Sollzustand der Kanalisation zu erhalten und die Gebrauchstauglichkeit des bestehenden Kanalnetzes zu erhalten, dokumentieren soll.
Umsetzung/Implementierung:
Bei der Implementierung wurden bereits bestehende Daten (Kanalnetz, Einzugsgebiete) aus SHP und ACCESS in die PostGIS- Datenbank übernommen und mit QGIS visualisiert. Bestehende QGIS-Bibliotheken wurden verwendet um Vektordatenformate zu lesen und zu schreiben. Aktuell werden die Daten praktisch nur intern benutzt und eine INTERLIS-Schnittstelle für den modernen Datenaustausch ist in Arbeit.
Zielerreichung:
QGEP, so heisst die Fachschale, ist ein umfassendes und flexibles Werkzeug für die GEP-Bearbeitung. Im Zentrum standen nicht mögliche Kosteneinsparungen sondern das Dazulernen und die Umsetzung in QGIS.
Fazit:
Die Überarbeitung des „Generellen Entwässerungsplan (GEP) der Stadt Arbon“ wird mit Hilfe von QGIS abgewickelt und soll Ende 2018 abgeschlossen sein. QGIS und die PostGIS-Datenbank wird als eine sich stark entwickelnde Lösung geschätzt. Die durch die Arbeit mit QGIS regelmässig steigenden Anwenderbedürfnisse und Wünsche können zum grossen Teil auch selber abgedeckt werden was sehr zur Nutzung motiviert.
Ansprechpartner:
Konradin Fischer
dipl. Bauing. ETH/SIA, Verwaltungsrat/Geschäftsleitung
Fischer Ingenieure AG
dipl. Bauingenieure ETH SIA
CH-9320 Arbon
Homepage „Genereller Entwässerungsplan GEP“
www.fischering.ch/index.php/genereller-entwaesserungsplan-gep-stadt-arbon.html
Erstellt: 28.11.2016